Hand aufs Herz 2017

Am Montag den 19. Juni 2017 machten sich vier wackere Schul-Sanitäterinnen Michelle,Lynn, Jacqueline und Laura zusammen mit Herrn Achatz auf den Weg zur ÖVB Arena nach Bremen, um dort am überregionalen Schülerwettbewerb „Hand aufs Herz“ teilzunehmen. Bereits ca. 30 Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt war die kleine Gruppe vollständig am Hauptbahnhof Bremerhaven und wartete schon gespannt auf den Zug. Während dieser doch etwas längeren Wartezeit merkte man den Schülerinnen die steigende Nervosität sichtlich an. Im Zug einen Sitzplatz zu finden lenkte schon einmal ab und Musikhören sowie die letzten Fallbeispiele zu lesen beruhigten dann doch sehr. Am Hauptbahnhof in Bremen angekommen, war der Weg zur ÖVB Arena von Schülermassen gesäumt, welche zum Großteil auch richtige Mannschaftsshirts oder Warnwesten mit dem Schullogo trugen. Auch wenn ein äußerliches Erkennungszeichen den „Paula-Sanis“ noch fehlt, so war der Zusammenhalt und der Teamgeist umso mehr spürbar.

Nachdem die Schülerinnen ihre Startunterlagen erhalten haben, ging es auch schon zur einzigen Einzelübung. Die Polizei baute einen Parcours auf, welcher mit einem Handy abgelaufen werden musste. Dadurch sollte die Gefahr des Handys im Straßenverkehr deutlich gemacht werden. Für unsere Schülerin Lynn stellte dies jedoch kein Problem dar und sie meisterte diese Aufgabe mit Bravour. Der Rest der Gruppe versuchte sich an Stationen, welche nicht Gegenstand des Wettbewerbs waren. So konnten die Schülerinnen z.B. einen Fahrzeugüberschlag spüren und fühlen, denn die Verkehrswacht baute einen Simulator auf und lies alle Interessierten kopfüber fallen. Die Lehre daraus für unsere Schülerinnen: Festhalten und den Gurt behutsam öffnen! Außerdem konnte ein Hindernisparcours mit einer Trage bewältigt werden. Die Schwierigkeit lag hierbei in drei Tennisbällen, welche nicht von der Trage rollen durften – das klingt einfacher als es tatsächlich ist.

Station 1:
An der ersten Station war die Aufgabe, einer Schülerin zu helfen, die im Werkunterricht einen Splitter ins Auge bekommen hat. Zuerst haben wir die restlichen Schüler hinaus gebeten und den Krankenwagen und Notarzt verständigt. Danach haben wir als Erstversorgung das Auge der Schülerin abgedeckt und mit einem Wundschnellverband verbunden, damit der Splitter nicht weiter bewegt wird und somit nicht noch mehr Gewebe verletzt wird. Als beide Augen verbunden waren, damit keine Bewegung das Auge weiter reizt, haben wir viel mit der Person geredet, da sie jetzt nicht mehr sah was geschah und sie so die Orientierung verlor. Bei dieser Aufgabe haben wir die volle Punktzahl erreicht.

Station 2:
An der zweiten Station haben wir eine Reanimation (Wiederbelebung) durchgeführt. Als erstes achteten wir auf die Atmung der Person. Dies tut man mindestens zehn Sekunden, wenn keine Reaktion kommt ruft man um Hilfe und ruft den Notarzt. Danach sollte man schnellst möglich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung anfangen, denn bereits nach drei Minuten wird das Gehirn nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt und so können irreversible Schäden auftreten. Der Rhythmus ist: 30 Mal drücken und danach zweimal beatmen; man kann auch einen automatisierten externen Defibrillator (AED) benutzen, sofern einer in der Nähe ist, denn dieser führt einen sehr genau durch den Ablauf und sagt einem was wann zu tun ist. Also auch perfekt für Laien. Nach einiger Zeit muss man mit einer anderen Person die gerade da ist wechseln, da die Reanimation auf die Arme geht und man somit schnell keine Kraft mehr hat. Auch hier ist es wichtig die Atmung regelmäßig zu kontrollieren und die Person weiterhin anzusprechen.
Leider konnten wir an dieser Station nicht die vollen Punkte holen. Es wurden uns Punkte abgezogen, da wir nicht den Oberkörper der Puppe freigemacht haben und zum Teil noch zu zaghaft gedrückt haben. Aber nun werden wir nicht mehr vergessen, fest zu drücken und T-Shirts auszuziehen.

Station 3:
Die dritte Station war für uns die herausforderndste Aufgabe. Eine Schülerin hat sich im Unterricht einen Nagel durch die Hand geschlagen und diese Wunde blutete sehr stark. Zunächst haben wir die restliche Klasse aus dem Raum geschickt und den Rettungsdienst alarmiert. Den Fremdkörper haben wir dann unter Zuspruch an die verletze Schülerin abgedeckt und verbunden. Diesen durften wir nicht herausziehen, da sonst die Gefahr besteht, dass die Verletzung verschlimmert wird und mehr Gewebe und Muskeln verletzt werden. Es ist außerdem nicht abzusehen, wie stark die Blutung wird. Nachdem wir die Hand verbunden hatten, redeten wir weiter mit der Verletzten, damit diese beruhigt werden konnte und schickten einen Schul-Sani nach draußen, um den Rettungsdienst zu empfangen.

Insgesamt können die Paula-Sanis auf einen erfolgreichen und lehrreichen Tag zurückblicken, an dem sie einen guten Platz im Mittelfeld erreicht haben und konnten zum Abschluss der Veranstaltung auch noch bei einer gestellten Höhenrettung eines „Verletzten“ durch die Feuerwehr vom Dach der ÖVB-Arena dabei sein und voller Stolz den Heimweg antreten.