Brief an die Schülerschaft #5

Liebe Schülerinnen und Schüler,

heute endet die erste Woche der Schulschließung. Seit fünf Tagen lernt ihr nicht in der Schule, sondern zu Hause. Ihr seid – wie viele Erwachsene – im „Home Office“ („Büro zu Hause“). Das klingt erstmal gut: „Hey, ich kann ausschlafen. Ich muss nicht zur Schule oder zur Arbeit.“

Wahrscheinlich habt ihr aber schon gemerkt, dass es nicht immer toll ist und manchmal gar nicht so einfach. „Home Office“ ist eben nicht dasselbe wie Ferien. Es muss Arbeit erledigt werden, ihr müsst eure Hausaufgaben bearbeiten.

Na klar, es gibt Vorteile: ihr könnt beim Arbeiten Musik hören, Kaugummi kauen und euer Cappy tragen – und keine Frau Hoffmann meckert darüber. Aber dafür müsst ihr euch eure Zeit selbst einteilen. Wann fange ich an? Was nehme ich mir heute vor? Wann ist Zeit für eine Pause? Und ihr könnt euch nicht einfach melden und um Hilfe bitten, wenn ihr eine Frage habt. Es gibt zwar keine Mitschüler*innen, die euch durch Quatschen ablenken, aber auch niemand, mit dem das gemeinsame Lernen mehr Spaß macht. Dafür gibt es jede Menge andere Dinge, die euch von der Arbeit abhalten können: das gemütlich Sofa, das Handy, der nervige kleine Bruder…

Auch Erwachsenen im „Home Office“ fällt das nicht leicht. Ich bin mir aber sicher, dass ihr viele Fähigkeiten mitbringt, um erfolgreich während der Schulschließung im „Home Office“ zu arbeiten. Durch die Kompetenzrasterarbeit seid ihr geübt darin, mit einer Checkliste zu arbeiten, euch selbst Aufgaben auszuwählen und ein Ziel zu verfolgen. Das kann euch jetzt helfen!

Mit einigen von euch habe ich in den letzten Tagen telefoniert. Ich war begeistert zu hören, wie toll ihr euch in eurem „Home Office“ organisiert habt. Eine Schülerin nimmt sich jeden Tag genau die Fächer vor, die an diesem Tag auch in der Schule auf dem Stundenplan stehen würden.

Ein anderer hat mir seinen Tagesablauf so beschrieben:

1) Etwas länger schlafen als sonst :-).

2) 3-4 Stunden für die Schule arbeiten, dabei jeden Tag ein paar Aufgaben von der Arbeitsliste auf der Homepage auswählen.

3) Am Nachmittag etwas Schönes mit der Familie machen.

4) Am Abend einen lustigen Film schauen.

Prima, ihr habt schon genau verstanden, dass man seine Arbeit planen muss, aber auch die „Belohnung“ danach. Und dass man die Arbeit einteilen muss, niemand schafft alles auf einmal.

Vielleicht motiviert es euch zu wissen, dass auch wir Lehrkräfte unsere Arbeit organisiert haben. Es gibt einen großen Arbeitsplan. Darin steht, welche Aufgaben in welchem Fach erledigt werden müssen. Jede Lehrkraft übernimmt davon einen Teil. Es werden neue Checklisten und Tests entwickelt, neues Material für die Lernwerkstatt gebastelt und Möglichkeiten des iPad-Einsatzes für den Unterricht erprobt. Das meiste davon geschieht im „Home Office“. Wir freuen uns schon darauf, die neuen Ideen und Materialien mit euch auszuprobieren!

Jetzt habt ihr euch auch im „Home Office“ erstmal das Wochenende verdient.

Genießt es!

Viele Grüße

Lea Hoffmann (Schulleitungsteam)