Jetzt haben wir es schriftlich: Die „Paula“ ist eine „Begabungsfördernde Einrichtung“

Kurz vor den Sommerferien 2021 erreichte die „Paula“ ein wichtiges Etappenziel: Sie wurde als erste Schule zertifiziert als „Begabungsfördernde Einrichtung“. Ein Zertifikat, dass seit 2017 im Bremer Netzwerk durchgängige Begabungsförderung entwickelt wurde.

Im November 2016 entstand durch einen gemeinsamen Beschluss von Bund und Ländern die Grundlage für das Programm „Leistung macht Schule“. Ziel des Vorhabens ist es, „(…) die Stärken aller Schülerinnen und Schüler im Regelunterricht zu erkennen und ihnen eine Lernentwicklung zu ermöglichen, die ihren Potenzialen angemessen ist (…)“.

Im Mai 2017 gab die Senatorin für Bildung den Startschuss für die Beteiligung Bremer Schulen an der gemeinsamen Initiative von Bund und Ländern zur Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler. Die Altwulsdorfer Schule und die Paula-Modersohn-Schule bewarben sich als Bremerhavener Tandem für die Mitarbeit im „Netzwerk durchgängige Begabungsförderung“ und arbeiten dort inzwischen seit mehreren Jahren mit.

Vier Auditorinnen und Auditoren prüften die Schule auf Herz und Nieren. 11 Merkmale mit jeweils 3 Unterpunkten standen auf der Checkliste. Mindestens 22 dieser 33 Kriterien muss eine Schule erfüllen. Dabei sind 7 Kriterien so wichtig, dass ohne ihre Erfüllung kein Zertifikat zu erhalten ist. Das Zertifizierungsverfahren besteht aus zwei Teilen. Zum einen hat die Schule ein umfangreiches Materialpaket für die Prüfer geschnürt. Daran beteiligt waren nicht nur die Talentpool-Beauftragten, die es in jedem Team der „Paula“ gibt, sondern auch Eltern sowie Schülerinnen und Schüler. Zum anderen hat die Prüfungskommission das direkte Gespräch gesucht mit Eltern, Kindern und Jugendlichen, Lehrkräften, Schulleitung und den vom Netzwerk ausgebildeten Talentlotsen.

Begleitet wurde die Prüfungskommission von Helmut Ittner, Mitarbeiter der Senatorin für Bildung und zuständig für den Gesamtprozess der Zertifizierung. Nach erfolgreicher Zertifizierung meinte Ittner: „In der nun für ihre Begabungsförderung zertifizierten Schule ist das Anliegen spürbar, die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung ihrer jeweiligen Potenziale zu unterstützten.“ Er hebt besonders hervor, dass es der „Paula“ gelingt, diese Begabungsförderung für schwache wie starke Schülerinnen und Schüler zu realisieren. „Das, was sich die Schule an Begabungsförderung erarbeitet hat, ist wirksam – dies hat die Zertifizierung eindrücklich gezeigt.“, so Ittner.

Ein Blick in das Begleitheft zur Lernzeitverkürzung für leistungsstarke und leistungswillige Schülerinnen und Schüler aus dem „Talentpool“. Einer der vielen Bausteine zur Begabungsförderung.

Im Rahmen des Projektes wurden an der Schule zwei Talentlotsinnen durch das Netzwerk Begabungsförderung ausgebildet, zwei weitere befinden sich in Ausbildung. Darüber hinaus ist schon seit vielen Jahren für neue Lehrkräfte an der „Paula“ die Teilnahme an zwei Fortbildungen der Karg-Stiftung für Hochbegabte verbindlicher Bestandteil der Einführung in die schulische Arbeit.

„Ich freue mich über die Würdigung“, meinte Heike Beninga, Mitarbeiterin der „Paula“ im Netzwerk Begabungsförderung. „Wir arbeiten seit langem an Konzepten zur Individualisierung. Im Rahmen unserer Arbeit z.B. mit Kompetenzrastern können Schülerinnen und Schüler im individuellen Tempo auf unterschiedlichen Niveaustufen in unseren jahrgangsübergreifenden Klassen lernen. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler werden nicht ausgebremst, sondern ermutigt, gefördert und gefordert.“ „Ich freue mich sehr über die Bestätigung unserer Arbeit“, ergänzt Lea Hoffmann, Mitglied des Schulleitungsteams. „Die Beurteilung der Auditoren zeigt, dass wir schon viele Dinge an unserer Schule richtig machen.“