Brief an die Schülerschaft #4

Liebe Schülerinnen, liebe Schüler,

am 4. Tag nach den Schulschließungen sitze ich hier und überlege, was ich euch Tolles, Nettes, Aufmunterndes, Ablenkendes oder auch Ernstes zu den vergangenen Tagen und kommenden Wochen schreiben kann. Egal (und dieses Wort dürft ruhig ohne die Melodie eines bekannten Songs lesen 😉 ) was ich tippe, die Ereignisse überschlagen sich und was morgen kommt, wissen wir nicht.

Vor einer Woche haben wir Lehrer*innen aus dem „Haus der Jugend“ euch noch zu Betriebserkundungen begleitet, im Betriebspraktikum besucht oder gemeinsam Plakate für den WAT-Unterricht erstellt. Im „Haus der Kindheit“ habt ihr fleißig an euren Lernplanungen gearbeitet, Referate gehalten, neue Vokabeln und Rechenwege gelernt und in den Klassenräumen für Leben gesorgt. Aber noch wichtiger, ihr konntet in den Unterricht gehen, in den Pausen wurde um den nächsten Sieg in der „Pausenliga“ gekämpft und die nächsten Treffen mit euren Freund*innen am Nachmittag geplant. Und heute?

Ihr sitzt zuhause und dürft nicht zur Schule kommen. Das mag natürlich Manchen von euch in Sachen PlayStation und Co. entgegenkommen, aber langsam merken wir alle, dass wir unseren Alltag umstrukturieren müssen. Da ihr alle durch die Arbeit in den Kompetenzrastern Eigenverantwortlichkeit und Selbstorganisation schon seit dem 1. Lernjahr kennt und das immer weiter perfektioniert, bin ich überzeugt, dass ihr das auch gut hinbekommt. Denkt bitte an eure Hausaufgaben für die kommenden Wochen und nehmt diese auch ernst. Vielleicht nutzt ihr mal euren „Teamspeak“ um die Englischvokabeln zu trainieren und unterhaltet euch mit Spielern aus anderen Ländern. Bei den Mathehausaufgaben könnt ihr eure Eltern miteinbeziehen und schauen, wer die Aufgaben schneller löst oder wer am Ende die meisten Aufgaben richtig hat. Vielleicht spielt ihr ja um eine Tafel Schokolade oder ein leckeres Eis. 😉 Ihr seht, Lernen und Üben kann man auch mit Spaß verbinden – und das solltet ihr auch machen.

Herr Wolff hat es ja schon angesprochen: lernt etwas Neues, was ihr schon immer lernen wolltet. Jetzt ist die Zeit dazu da. Wer schon immer mal den perfekten Papierflieger basteln wollte, nur zu. Probiert es aus und wenn ihr eine super Konstruktion gefunden habt, so verratet sie mir. Nun verrate ich euch noch was: nicht nur YouTube bietet Lernvideos an, nein, viele Fernsehsender, wie z.B. der BR bieten Lernvideos in deren Mediatheken und online an: https://www.br.de/mediathek/rubriken/themenseite-schule-daheim-100 Schaut einfach mal rein und erzählt mir, was ihr Spannendes und Neues gelernt habt. Vielleicht findet ihr dort auch witzige Fakten über Bayern, die ihr mir nach unserer „Zwangspause“ erzählen könnt.

An dieser Stelle möchte ich euch aber auch um eure Unterstützung und Hilfe bitten, denn nicht nur ich, sondern Alle brauchen eure Hilfe: #stayathome

Nehmt euch diese Worte und diesen Hashtag zu Herzen und bleibt Zuhause! Wir alle müssen nun versuchen, so wenig wie möglich unter Menschen zu gehen und vor allem große Menschenansammlungen zu vermeiden. Seid in diesen Zeiten füreinander da, indem ihr telefoniert, textet oder über verschiedene Kanäle wie Instagram, TikTok oder SnapChat kommuniziert.

Solltet ihr aber mal einen Spaziergang an der frischen Luft machen, hört dabei eure Lieblingsmusik oder einen spannenden Podcast, atmet tief durch und sortiert eure Gedanken. Wenn ihr dann schon unterwegs seid, könnt ihr auch gleich zeigen, dass ihr von einer „starken Schule“ kommt, an der das Miteinander einen hohen Wert hat. Auf Instagram schreibt ein Schüler „Save my Omi“. Lasst ihn uns dabei unterstützen:             #nachbarschaftshilfe #nachbarschaftschallenge

Wenn ihr ältere Nachbar*innen habt, bietet an, für sie einkaufen zu gehen. Nehmt die Einkäufe mit, stellt diese vor der Wohnungstür ab und schenkt euren Mitmenschen ein Lächeln. Dieses dürft und sollt ihr vor allem auch den Superhelden des Alltags schenken, nämlich den Ärzt*innen, den Pflegekräften, den Verkäufer*innen im Supermarkt, den LKW-Fahrer*innen, die uns versorgen und und und. Ich kann gar nicht alle aufzählen, die in diesen Zeiten so wichtig sind und dazu beitragen, dass unser Alltag bei allen Einschränkungen so normal wie möglich verlaufen kann.

Ich freue mich schon jetzt, wenn wir wieder gemeinsam an der „Paula“ sind und bin gespannt, was ihr so alles zu erzählen habt. Denn ihr könnt euch sicher sein, ihr seid uns wichtig und ich wünsche euch allen eine gute Zeit!

Viele Grüße

Matthias Achatz (Jahrgangsleitung Haus der Jugend)

Brief an die Schülerschaft #3

Liebe Schülerinnen und Schüler,

heute ist der 3. Tag der Schulschließungen. Die Ereignisse überschlagen sich. Wenn ihr diesen Brief lest, gibt es schon wieder neue Erkenntnisse. Die Situation wird anders sein als jetzt, während ich hier sitze und euch schreibe.

Weltweit sind Schulen geschlossen. Millionen Schülerinnen und Schüler gehen in diesen Tagen nicht zur Schule. Millionen Schülerinnen und Schüler bleiben zeitgleich zuhause. Normalerweise ist der Mittwoch hier im Altbau der ruhigste Tag der Woche. Mittwochs sind weniger von euch da, denn viele aus Lernjahr 6 sind im Jahres­betriebs­­praktikum. An der Paula ist es so ruhig wie sonst an keinem anderen Mittwoch.

In vielen Bereichen ist im Moment weniger los als sonst. Aber in manchen Jobs ist es genau umgekehrt. Es gibt Menschen, bei denen  ist die Arbeit so viel hektischer, anstrengender und stressiger als sonst. Einige Menschen arbeiten gegen die Ausbreitung des Virus. Andere  unterstützen Kranke und Hilfebedürftige. Und manche übernehmen sehr unangenehme Aufgaben.  Sie tragen eine hohe Verantwortung und leisten Unglaubliches!

Wir alle sind im täglichen Leben verantwortlich für das, was wir tun. Und wir sind verantwortlich für das, was wir lassen. Das ist nichts Neues, das ist immer so. Im Moment ist es noch viel wichtiger als sonst, welche Entscheidungen wir treffen – auch bei „Kleinigkeiten“. Rausgehen oder nicht? Freund*innen treffen oder nicht? Jede dieser Entscheidungen hat im Moment andere Auswirkungen als sonst.

Durch Nichtstun schneller zu einer Normalisierung zurückkommen? Durch Nichtstun schneller eine Verbesserung erreichen? Das ist nicht üblich. Meistens ist es notwendig, aktiv zu werden. Wie anders wart ihr vor wenigen Wochen gefordert! Fridays for Future – mit einer weltweiten Bewegung den Klimawandel verlangsamen. Mit möglichst vielen auf die Straße gehen, handeln statt nichts tun. Das war richtig und wichtig und wird es auch wieder sein.

Jetzt und in der nächsten Zeit ist aber Anderes von uns allen gefordert. Auch wenn es an manchen Stellen merkwürdig erscheint. Oder widersprüchlich. Anforderungen und Maßnahmen können auch für sehr ähnliche Ziele sehr unterschiedlich sein. Es ist wichtig, genau zu hinzugucken. Und dann ist es wichtig, nach passenden Regelungen und Lösungswegen zu suchen. Unterschiedliches unterschiedlich behandeln! Das gilt immer. Ihr kennt das aus unserem alltäglichen Leben an der Paula. Es ist also doch nicht alles so ganz anders. Das ist gut.

Herzliche Grüße und bis bald,

Kathrin Gebhardt (Schulleitungsteam)

Brief an die Schülerschaft #2

Liebe Schülerinnen und Schüler,

ich hoffe sehr, es geht euch allen gut und ihr seid wohlauf.

Der zweite Tag unserer unfreiwilligen Ferien hat begonnen und ich hoffe, euch fehlt die Schule auch ein wenig. Die Schließung kam für viele überraschend. Seid euch sicher, wir gehen gemeinsam mit diesen „Corona-Ferien“ in die Geschichtsbücher ein. Ich hoffe, dass sich die Situation bald entspannt und wir unseren Alltag wieder aufnehmen können.In solchen Zeiten merkt man erst, wie scheinbar Selbstverständliches nicht mehr selbstverständlich ist.
Nun habt ihr sicher schon die Online-Hausaufgaben gecheckt oder habt es noch vor. Nehmt die Hausarbeiten bitte ernst, sie ersetzen natürlich nicht das gemeinsame Lernen in der Schule, aber sie bieten euch auch zahlreiche neue Möglichkeiten. Den Zeitpunkt und Zeitraum könnt ihr frei wählen sowie den Ort des Lernens innerhalb eures Zuhauses (Mathematik im Bett oder auf dem Sofa zu erledigen, ist doch auch mal ganz nett oder?). Ihr müsst sie auch nicht unbedingt alleine bewältigen, gemeinsam mit dem Geschwisterteil oder mit den Eltern macht es sicher mehr Spaß. Einige von euch fühlen sich vielleicht allein oder langweiligen sich ganz fürchterlich. Die Chance, an dem gestern erwähnten Projekt mit seinem eigenen Lernziel teilzunehmen, solltet ihr unbedingt nutzen. Ich bin sehr auf eure Ideen gespannt und kann es kaum erwarten, sie hoffentlich bald in „live“ erleben zu dürfen.
Mir und den anderen Kolleginnen und Kollegen fehlt die Schülerschaft der „Paula“ sehr. Ihr seid es, die ein leeres Gebäude erst zu dem machen, was unsere Schule so besonders macht. Uns fehlen die täglichen Gespräche mit euch, der Austausch und eure Fragen, eure Witze, euer Lachen! Wir an der Paula sind eine „starke Schule“! Wir stehen für ein friedliches Miteinander, für gegenseitige Hilfe und Eigenständigkeit. Diese Eigenschaften tragt ihr alle in euch. Jetzt könnt ihr zeigen, dass ihr sie auch außerhalb des Schullebens anwenden könnt. Haltet euch an die aufgestellten Vorgaben der Regierung, auch wenn es schwer fällt – umso schneller sehen wir uns wieder! Helft in eurer Familie mit, so gut es geht. Jeder von uns ist ein kleines Teil vom großen Ganzen und trägt seinen Teil dazu bei, dass wir die Krise so gut und schnell wie möglich überwinden.
Wie schaffen das alle zusammen!


Viele Grüße

Vanessa Reinke
Jahrgangsleitung Haus der Kindheit

Brief an die Schülerschaft #1

Liebe Schülerinnen und Schüler,

noch nie haben wir die Schulen geschlossen, um gegen eine Krankheit zu kämpfen. Für uns alle ist diese Situation neu und ungewöhnlich. Viele von uns lesen Nachrichten oder informieren sich aus anderen Quellen. Alle sind besorgt. Das ist normal.

Alle Maßnahmen, die bisher getroffen wurden, dienen dazu, dass sich das Coronavirus langsamer ausbreitet. Auch die Schließung der Schulen. Dazu gehören auch die Maßnahmen, die jeder einzelne für sich und andere tun kann:

  • Hände sorgfältig waschen,
  • Abstand von anderen halten,
  • möglichst nicht mit ungewaschenen Händen ins eigene Gesicht fassen,
  • Kontakt zu Menschen mit Husten und Fieber vermeiden.

Ich bitte euch auch, all das, was wir mit euch über „Fake news“ im Unterricht behandelt haben, jetzt sehr ernst zu nehmen. Verbreitet keine Gerüchte, prüft die Informationen, die ihr erhaltet …

Gleichzeitig zeigt uns dieser Virus aber auch, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten. Dazu gehört heute ausnahmsweise auch, nicht in die Schule zu gehen, Kontakte auf Telefon und andere elektronische Möglichkeiten zu begrenzen. Zum Zusammenhalt gehört aber auch, anderen zuzuhören, ihnen, wo es geht zu helfen, seine Pflichten zu erledigen.

Der Virus zeigt uns auch, wie wichtig es ist, so viel zu lernen, wie es nur geht! Wir alle brauchen Menschen, die das Virus erforschen können, Menschen, die im Gesundheitswesen ihr Bestes geben, Menschen, die dafür sorgen, dass wir einkaufen können. Alle sind wichtig und müssen in schwierigen Zeiten ihren Beitrag leisten.

Für euch ist zwar die Schule geschlossen, aber euer Lernen ist wichtig! Ihr werdet in eurem Leben vielen Herausforderungen gegenüber stehen, für die es wichtig ist, Bescheid zu wissen!

Diese Zeit ohne Schule ist auch eine Chance, in einem anderen Tempo zu lernen und eigene Schwerpunkte zu setzen. Wir werden ab heute Hausaufgaben und Lernhinweise auf unserer Homepage veröffentlichen. Wir bitten euch, eure Klassenkameraden zu informieren und dafür die elektronischen Medien zu nutzen.

Außerdem habe ich eine ganz persönliche Bitte, einen Wunsch an euch:

Nutzt diese Zeit, etwas zu lernen, was ihr wirklich lernen wollt, was euch alleine brennend interessiert. Es ist egal, welches Thema ihr euch vornehmt: Willst du lernen, einen Kopfstand zu machen? Mach es! Du willst die Sterne und Sternenbilder erkennen können? Schau dir den Himmel an! Du willst das Haus der Zukunft bauen? Bastel ein Modell! Du willst Zaubertricks lernen? Tu es! Strick deinen ersten eigenen Pullover! Lerne ein Instrument! Erstelle ein Erklärvideo zur Zahl Pi …

Für diese Idee gibt es folgende Regeln:

  1. Wer mitmachen will, der sendet eine Mail an das Sekretariat der „Paula“ mit seinem Lernziel. Überprüft vorher, ob es auch ein realistisches Ziel ist.
  2. Schreibe in deiner Mail folgende Dinge:
    • Was genau willst du lernen?
    • Woran wirst du merken, dass du dein Lernziel erreicht hast?
    • Bis wann wirst du dein Ziel erreicht haben?
  3. Wer sein Thema gemeldet hat, der muss durchhalten. Das Thema darf nicht gewechselt werden.
  4. Wir werden, wenn genug Schülerinnen und Schüler mitmachen, auf unserer Homepage eine Ideenbörse veröffentlichen.
  5. Wenn wir uns wieder in der Schule zum Lernen treffen, werden wir schauen, wie wir eure Ergebnisse kennenlernen können.

Ich wünsche euch eine gute Zeit!

Joachim Wolff (Schulleitungsteam)

Das Bremer Schulprojekt 2019: Mit Begeisterung Lernen

Die Bremer Stiftung „Gib Bildung eine Chance“ vergibt seit 10 Jahren ihren jährlichen Stiftungspreis: „Das Bremer Schulprojekt“. Die Stiftung unterstützt zum Beispiel die Durchführung von Projekten zur Verbesserung der allgemeinen Lese- und Lernfähigkeit oder von Projekten im Rahmen der Berufswahl und Berufsvorbereitung.

In diesem Schuljahr haben wir uns an dem Wettbewerb beteiligt und Unterlagen zum WP-Kurs „Förderung von Vorschulkindern“ eingereicht. Am Montag, den 24. Februar 2020, war es dann so weit und wir folgten der Einladung der Stiftung zur Preisverleihung im Schütting. Der Schütting ist das Gebäude der Bremer Kaufleute, direkt gegenüber dem Rathaus. Heute ist es Sitz der Handelskammer Bremen, IHK für Bremen und Bremerhaven.

Die Veranstaltung wurde von einem der drei Stifter moderiert, Herrn Lothar Franke. Man konnte ihm dabei anmerken, wie wichtig es ihm ist, Schulen wirksam zu helfen und sich für mehr Chancengleichheit einzusetzen. Im feierlichen Rahmen wurden die Preisträger geehrt und konnten sich vorstellen. Mit unserem Projekt gehörten wir zwar nicht zu den Preisträgern, aber die Jury fand es so spannend, dass die Arbeit mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet wurde. Amelie und Mina haben dann vor prominentem Publikum die Arbeit unseres WP-Kurses mit einer PowerPoint-Präsentation überzeugend dargestellt.

Preisverleihung Bremer Schulprojekt 2019

Die Urkunde der Stiftung wurde uns von Dr. Hennig Scherf überreicht. Da er von Februar 1990 bis zum Juli 1995 Senator für Bildung war, kennt er sich im Schulbereich gut aus. Von Juli 1995 bis November 2005 war er Präsident des Senats und Bürgermeister. Damit war er der oberste politische Vertreter für Bremen und auch für uns Bremerhavener.

Das Preisgeld in Höhe von 500 € können wir gut gebrauchen. Damit werden wir nach den Sommerferien den Wahlpflichtbereich unserer Schule weiter stärken.